Nass- & Feuchtraumtüren – richtig Dampf ablassen

Feucht- und Nassraumtüren: Robust, hygienisch und formstabil

In Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit oder direktem Wasserkontakt gelten besondere Anforderungen an Türsysteme. Normale Holztüren sind hier überfordert. Sie quellen auf, verziehen sich oder verlieren ihre Oberfläche.
Feucht- und Nassraumtüren sind speziell konstruiert, um diesen Belastungen standzuhalten. Sie bleiben stabil, dicht und funktionsfähig – auch bei 100 % Luftfeuchtigkeit, Spritzwasser oder Reinigungsmitteln.

Egal ob in Bädern, Saunen, Wellnessanlagen, Grossküchen oder Spitälern: Unsere Systeme verbinden technische Beständigkeit mit stilvollem Design.

Zusatzausstattung für Nass- und Feuchtraumtüren:

Unterschied zwischen Feucht- und Nassraumtüren: Zwei Räume, zwei Anforderungen, eine entscheidende Differenz.

Feucht- und Nassraumtüren sehen auf den ersten Blick ähnlich aus, unterscheiden sich jedoch deutlich in ihrer technischen Konstruktion und den Anforderungen an Materialien, Oberflächen und Abdichtung.

Feuchtraumtüren – zuverlässig bei hoher Luftfeuchtigkeit

Feuchtraumtüren sind für Räume konzipiert, in denen kurzzeitig sehr hohe Luftfeuchtigkeit (bis 100%) auftritt. Dazu zählen Hotelzimmer, Heime, Sanitärräume oder Badezimmer ohne Fensterlüftung. Sie widerstehen Spritzwasser und Kondenswasser, das kurzzeitig auf die Tür einwirkt.

Feuchtraumtüren müssen der Beanspruchungsklasse „W“ (Feuchtraumtürblatt) gemäss SN EN 16580 entsprechen.
Beschädigungen der Oberfläche sind umgehend nachzubehandeln, um das Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern.

Auch Zargen, Futter und Rahmen dürfen keine Feuchtigkeit aufnehmen. Sie müssen korrosionsbeständig oder entsprechend geschützt ausgeführt sein. Werden Beschichtungen oder Schutzlacke beschädigt, sind diese ebenfalls fachgerecht nachzubehandeln.

Bänder, Drückergarnituren und Schlösser müssen ebenfalls korrosionsgeschützt oder aus beständigen Materialien gefertigt sein. Der Bodenanschluss an Zarge und Rahmen ist dauerhaft gegen Wasser abzudichten, um stehende Nässe oder Kondenswasser sicher abzuhalten.

Zusätzlich sollten bereits in der Ausschreibung Anforderungen an die Chemikalienresistenz klar definiert werden. Insbesondere, wenn Reinigungs- oder Desinfektionsmittel zum Einsatz kommen.

Nassraumtüren – spritzwasserfest und chemikalienbeständig

Nassraumtüren hingegen halten dauerhafter Feuchte, stehender Nässe und Reinigungschemikalien stand. Sie werden in Duschräumen, Badeanstalten, Saunen, Spitälern oder Grossküchen eingesetzt.

Hier gelten verschärfte technische Anforderungen, um langfristige Beständigkeit zu garantieren.

Türblätter müssen der Beanspruchungsklasse „S“ (spritzwasserfestes Türblatt) gemäss SN EN 16580 entsprechen. Auch hier gilt: Allfällige Beschädigungen der Oberfläche müssen unmittelbar behandelt werden, damit kein Wasser in das Material eindringen kann.

Zarge, Futter und Rahmen müssen vollständig feuchteunempfindlich und korrosionsgeschützt sein. Beschädigungen sind ebenfalls nachzubehandeln.
Beschläge wie Bänder, Schlösser und Drückergarnituren müssen aus nicht rostendem Material oder mit dauerhafter Schutzschicht ausgeführt werden.

Der Bodenanschluss an Zarge und Rahmen ist dauerhaft wasserdicht zu versiegeln.
Darüber hinaus sind auch hier die Chemikalienresistenzanforderungen bereits in der Ausschreibung festzuhalten, da in Nassräumen häufig aggressive Reinigungsmittel verwendet werden.

Ein wichtiger Zusatzpunkt für Nassräume:
Die Klebeflächen der Abdichtungen von Innenräumen müssen gemäss den Anforderungen der SIA 271/1 ausgeführt werden. Nur so ist gewährleistet, dass das Türsystem langfristig dicht bleibt und keine Feuchtigkeit in angrenzende Bauteile eindringt.

Aufbau und Materialien: Technik, die trocken bleibt

Damit Holzwerkstoffe in feuchten Umgebungen bestehen, braucht es intelligente Konstruktionen.
Die Türblätter unserer Feucht- und Nassraumtüren bestehen aus mehrschichtigen, feuchtebeständigen Holzwerkstoffen mit hochdruckverleimter Oberfläche.

CPL- und HPL-Schichtstoffe sind besonders widerstandsfähig und pflegeleicht. Sie verhindern, dass Feuchtigkeit in das Material eindringt.

Alle Kanten werden mit speziellen Dichtprofilen oder wasserabweisenden Beschichtungen geschützt.

Scharnier, Schloss und Drückergarnitur bestehen aus nicht rostendem Edelstahl oder eloxiertem Aluminium – das sichert Korrosionsbeständigkeit.

Chromstahlzargen sind die ideale Ergänzung für Nassbereiche. Sie sind hygienisch, langlebig und besonders pflegeleicht.

Wir sind für Sie da!

Portraitaufnahme von Michael Hofer, im Team – Projektleitung bei der Norma Reiden AG. Michael Hofer
Portraitaufnahme von Beat Kneubühler, im Team – Verkauf bei der Norma Reiden AG. Beat Kneubühler
Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme. info@norma.ch > 062 749 09 09 >

Geprüfte Qualität – zuverlässig in jeder Umgebung

Türen für Feucht- und Nassräume müssen nach den Güte- und Prüfbestimmungen der RAL-Gütegemeinschaft strenge Tests bestehen.

Während der Prüfung werden die Türen in mehreren Zyklen mit Wasser besprüht:

  • Feuchtraumtüren: 48 × 30 Sekunden bei 20 °C
  • Nassraumtüren: 48 × 4 Minuten bei 30 °C

Nach jedem Zyklus erfolgt eine Trocknungsphase. Die Tür darf nicht quellen, sich verziehen oder korrodieren. Bestehen die Türen die Prüfung, dürfen sie das Gütezeichen „RAL Feucht- oder Nassraumtür“ tragen – ein Garant für geprüfte Qualität.

Planung und Einsatzbereiche

Die Anforderungen an Feucht- und Nassraumtüren sollten bereits in der Planungsphase berücksichtigt werden. Eine spätere Nachrüstung ist eigentlich nicht möglich, ein Komplettersatz mit hohen Kosten ist die Folge.

Typische Einsatzorte sind:

  • Hotels, Spitäler, Pflegeheime
  • Sanitär- und Duschanlagen
  • Wellnessbereiche, Saunen
  • Grossküchen, Labore
  • Umkleiden in Sporthallen oder Industriebauten

Auch im Privatbereich, etwa in fensterlosen Bädern, sind Feuchtraumtüren sinnvoll, um Quellungen und Lackschäden zu vermeiden.

Gut zu wissen

In der Schweiz existiert derzeit keine eigenständige Norm für Feucht- und Nassraumtüren.
Als Richtlinie dienen die Gütebestimmungen der RAL-Gemeinschaft, ergänzt durch SIA- und VKF-Vorgaben.

Praxis-Tipp

Die korrekte Unterscheidung zwischen Feucht- und Nassraumtüren sollte bereits in der Planungsphase erfolgen. Wird die falsche Tür eingesetzt, kann dies zu erheblichen Folgeschäden durch Aufquellen, Korrosion oder Schimmel führen.

Feuchtraum:
  • zeitweise Feuchtigkeit, Spritzwasser, Luftfeuchte bis 100 %
Nassraum:
  • dauerhafte Nässe, aggressive Reinigungsmittel, stehendes Wasser

Beide Türtypen sind Teil eines geprüften Funktionssystems, das auf Langlebigkeit und Hygiene ausgelegt ist. Gerne unterstützten wir Sie bei der objektgerechten Spezifikation – von der richtigen Beanspruchungsklasse bis zur Auswahl passender Materialien und Abdichtungssysteme.

FAQ

Feuchtraumtüren sind für kurzfristige Feuchtigkeit (z. B. in Bädern) ausgelegt, Nassraumtüren für dauerhafte Nässe (z. B. in Duschanlagen).

Ja, besonders in fensterlosen Bädern oder bei hoher Luftfeuchte sind sie empfehlenswert, um Verformungen und Lackschäden zu vermeiden. Auch in Kellerbereichen empfehlen wir Feuchtraumtüren.

Chromstahlzargen sind ideal – sie sind hygienisch, korrosionsbeständig und langlebig.

Ja. Unsere Systeme können mehrere Funktionen vereinen, zum Beispiel Feuchtraumschutz mit EI30-Brandschutz oder Schallschutz.

Bei korrekter Planung, Montage und Pflege überdauern sie viele Jahre – auch bei intensiver Nutzung.

Wir sind für Sie da!

Portraitaufnahme von Michael Hofer, im Team – Projektleitung bei der Norma Reiden AG. Michael Hofer
Portraitaufnahme von Beat Kneubühler, im Team – Verkauf bei der Norma Reiden AG. Beat Kneubühler
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