Fluchtwegtüren: Sicherheit im Ernstfall – geprüft, zuverlässig, unverzichtbar
Im Brand- oder Panikfall zählt jede Sekunde.
Fluchtwegtüren sind ein zentrales Element der Gebäudesicherheit: Sie ermöglichen Personen, ein Gebäude schnell und sicher zu verlassen, und verhindern gleichzeitig Panik oder gefährliche Stausituationen. Damit dies zuverlässig funktioniert, müssen Fluchtwegtüren klare gesetzliche Normen erfüllen und technisch so ausgerüstet sein, dass sie in jeder Situation sicher funktionieren - auch unter Stress, Rauchentwicklung oder Stromausfall.
Zusatzausstattung für Fluchtwegtüren:
- Materialien & Oberflächen:
- Stahl, Holz, Glas, CPL/HPL – robust und zugleich designorientiert
- Schliesssysteme:
- Panikstangen, Notausgangsverschlüsse, elektromechanische Verriegelungen, Zutrittskontrollen
- Zusatzfunktionen:
- Brandschutz EI30 / EI60, Rauchschutz, Einbuchschutz RC2 / RC3, Schallschutz, Barrierefreie Ausführung (tiefe Schwellen, Automatikantriebe) uvm.
Warum Fluchtwegtüren unverzichtbar sind
Fluchtwegtüren retten im Notfall Leben. Sie sind mehr als nur ein vorgeschriebenes Bauteil. Sie geben Orientierung, ermöglichen geordnetes Verlassen von Räumen und reduzieren das Risiko von Paniksituationen.
Der erste Schritt ist die eindeutige Erkennbarkeit. Türen in Fluchtwegen müssen so gekennzeichnet sein, dass sie auch unter Stress sofort auffallen; etwa mit leuchtenden oder nachleuchtenden Rettungszeichen. Diese Kennzeichnung darf nicht durch Vorhänge, Möbel oder Dekoration verdeckt werden.
Ebenso wichtig ist die Bedienbarkeit: Eine Fluchtwegtür muss sich von innen in Fluchtrichtung ohne Hilfsmittel und ohne Nachdenken öffnen lassen – mit einer Handbewegung, innerhalb von höchstens einer Sekunde, ohne Schlüssel. Genau das fordern EN 179 und EN 1125.
„Sicher benutzbar“ bedeutet darüber hinaus, dass keine Hindernisse das Öffnen beeinträchtigen. Schnee, Abstellgut oder verkeilte Keile haben an Fluchtwegtüren nichts verloren. Die Türe darf sich nicht aus der Führung lösen; klimatische Einflüsse wie Feuchtigkeit oder Temperaturunterschiede sind bei Konstruktion und Auswahl der Materialien zu berücksichtigen. In explosions- oder erhöht brandgefährdeten Bereichen sind Drehflügeltüren, die in Fluchtrichtung öffnen, obligatorisch; Schiebe- oder nach innen öffnende Türen sind hier tabu. Und weil jeder Fluchtweg auch Rettungsweg ist, müssen Türen von aussen – zum Beispiel mit Feuerwehrschlüssel – zugänglich sein. Soll zusätzlich Einbruchschutz gefordert sein, sind Lösungen nach SN EN 1627 projektspezifisch zu prüfen und freizugeben, damit Fluchtweg- und RC-Anforderungen nachweislich zusammenpassen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, was Fluchtwegtüren auszeichnet:
Schnelle Orientierung:
- Klare Fluchtwege und eindeutig erkennbare Türen schaffen Sicherheit für Nutzer.
Einfache Bedienung:
- Fluchtwegtüren müssen sich jederzeit leicht öffnen lassen – ohne Schlüssel und ohne Kraftaufwand.
Kombination mit weiteren Funktionen:
- Moderne Fluchtwegtüren vereinen Fluchtwegsicherheit mit Brand- und Rauchschutz, Einbruchhemmung oder Schallschutz.
Verlässliche Funktion:
- Auch bei hoher Frequentierung, im Dauerbetrieb und in Stresssituationen müssen die Türen zuverlässig arbeiten.
Begriffe und Definitionen – praxisnah erklärt
Ein Fluchtweg ist der kürzeste Weg, um von einer beliebigen Stelle im Gebäude ins Freie oder an einen sicheren Ort zu gelangen. Gleichzeitig gilt er als Rettungsweg, da er auch den Einsatzkräften wie Feuerwehr oder Sanität als Zugang dient. Panik beschreibt den Zustand einer Menschenmenge, die in Gefahrensituationen unkontrolliert reagiert. Unklare oder blockierte Türen erhöhen in solchen Momenten das Risiko von Gedränge und Verletzungen erheblich. Ein weiterer wichtiger Begriff ist die sogenannte Freigabekraft, also die Kraft, die notwendig ist, um einen Türverschluss auszulösen. Diese ist in den Normen klar limitiert, damit die Tür auch in Stresssituationen von allen Personen leicht geöffnet werden kann.
Diese Normen & Vorschriften existieren für Fluchtwegtüren
Damit Fluchtwegtüren ihre Funktion im Ernstfall erfüllen, müssen sie strengen Vorschriften entsprechen.
Folgende Richtlinien und Normen existieren dazu in der Schweiz:
VKF Brandschutzrichtlinien:
- Sie definieren die Anforderungen an Rettungswege in der Schweiz.
SIA-Normen:
- Sie regeln die baulichen Anforderungen in der Schweiz und stellen sicher, dass Fluchtwegtüren in die Gesamtkonzepte für Brandschutz und Sicherheit integriert werden.
Ergänzend gelten die europäischen Normen:
EN 179 – Notausgangsverschlüsse:
- Regelt Türen, die mit Drückern oder Stossplatten geöffnet werden. Diese Ausführung kommt dort zum Einsatz, wo Personen mit den Fluchtwegen vertraut sind, beispielsweise in Büros oder Schulen.
EN 1125 – Panikverschlüsse:
- Regelt Türen mit horizontaler Panikstange. Diese können auch unbewusst durch Körperdruck geöffnet werden. Sie sind insbesondere für Gebäude mit Publikumsverkehr vorgeschrieben, etwa in Einkaufszentren, Hotels oder Veranstaltungsräumen.
Individuelle Lösungen: Einflügelige und zweiflügelige Systeme im Überblick
Fluchtwegtüren können sowohl einflügelig als auch zweiflügelig ausgeführt werden – je nach Nutzung, Raumgrösse und Personenbelegung.
Einflügelige Fluchtwegtüren sind die Standardlösung. Sie kommen dort zum Einsatz, wo die Mindestbreite von 0,90 m ausreicht, also beispielsweise in kleineren Gebäuden, Wohnungen oder Büros. Sie sind platzsparend, einfacher zu montieren und in der Regel auch kostengünstiger.
Zweiflügelige Fluchtwegtüren werden dann eingesetzt, wenn grössere Personenzahlen schnell evakuiert werden müssen oder wenn breitere Transportwege nötig sind, etwa in Schulen, Spitälern, Versammlungsräumen, Produktionshallen oder öffentlichen Gebäuden. Gemäss Vorschriften muss dabei mindestens ein Flügel eine lichte Breite von 0,90 m aufweisen. Bei Pendeltüren gilt: Jeder Flügel muss mindestens 0,65 m breit sein.
In der Praxis bedeutet dies: Der „Gehflügel“ (der häufiger genutzte Flügel) wird so dimensioniert, dass er die vorgeschriebene Mindestbreite erfüllt. Der zweite Flügel („Standflügel“) kann zusätzlich geöffnet werden, wenn eine grössere Durchgangsbreite erforderlich ist – sei es für die Evakuierung vieler Personen oder für den Transport von sperrigen Gütern.
Ihr Partner für geprüfte Sicherheit
Die Wahl der passenden Fluchtwegtür hängt stark vom Nutzungstyp, der Gebäudekategorie und den gesetzlichen Anforderungen ab.
Fluchtwegtüren sind keine Kompromisslösung, sondern ein zentrales Element für den Schutz von Menschenleben. Sie müssen jederzeit zuverlässig funktionieren – im Alltag genauso wie im Ausnahmefall. Bei der Norma Reiden AG erhalten Sie Fluchtwegtüren, die alle relevanten Normen erfüllen, mit geprüfter Qualität und individuell abgestimmt auf Ihr Bauprojekt. Ob im Wohnbau, in öffentlichen Gebäuden oder in Industrieanlagen: Wir beraten Sie von der Planung über die Ausschreibung bis zur fachgerechten Montage. So stellen Sie sicher, dass Ihre Türen im Ernstfall genau das leisten, wofür sie entwickelt wurden.
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FAQ
Eine Fluchtwegtür ist speziell dafür ausgelegt, im Notfall – etwa bei Feuer oder Panik – schnell und ohne Hilfsmittel geöffnet zu werden. Sie muss sich immer in Fluchtrichtung öffnen lassen und klar gekennzeichnet sein. Normale Türen erfüllen diese sicherheitstechnischen Anforderungen in der Regel nicht.
In der Schweiz gelten die VKF-Brandschutzrichtlinien sowie die SIA-Normen, welche die Anforderungen an Rettungs- und Fluchtwege definieren. Ergänzend greifen die europäischen Normen EN 179 (Notausgangsverschlüsse mit Drücker oder Stossplatte) und EN 1125 (Paniktürverschlüsse mit horizontaler Griff- oder Druckstange).
Der Unterschied liegt in der Nutzung:
- Notausgangstüren (EN 179) werden in Gebäuden eingesetzt, deren Nutzer ortskundig sind, z. B. Büros oder Schulen.
- Paniktüren (EN 1125) sind für öffentliche Gebäude mit Publikumsverkehr Pflicht, etwa in Hotels, Einkaufszentren oder Veranstaltungsräumen. Sie lassen sich auch unbewusst durch Körperdruck öffnen.
Fluchtwegtüren müssen gut sichtbar mit leuchtenden oder nachleuchtenden Rettungszeichen markiert werden. Diese Beschilderung darf nicht durch Vorhänge, Möbel oder Dekoration verdeckt sein. Nur so ist im Ernstfall eine schnelle Orientierung gewährleistet.
Ja. Moderne Fluchtwegtüren lassen sich multifunktional ausführen – etwa mit Brand-, Rauch- oder Einbruchschutz (nach SN EN 1627 RC2/RC3). Entscheidend ist eine sorgfältige Planung, damit sich die zusätzlichen Anforderungen nicht gegenseitig ausschliessen.
Fluchtwegtüren müssen regelmässig geprüft und gewartet werden. Dabei werden u. a. Panikbeschläge, Dichtungen, Schliessmechanismen und Beschilderungen kontrolliert. Nur so ist sichergestellt, dass die Tür jederzeit einwandfrei funktioniert.
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