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Dicht bis ins Detail wie Türdichtungen den Unterschied machen

Türen sind mehr als ein bewegliches Bauelement, sie trennen Welten: warm und kalt, laut und leise, trocken und feucht. Ob Schallschutz, Feuchteschutz oder Energieeffizienz; die Qualität einer Tür entscheidet sich an den Rändern, genauer gesagt: an ihren Dichtungen.

Nur wenn diese perfekt abgestimmt sind, bleibt die gewünschte Funktion dauerhaft erhalten. Doch welche Dichtung ist wo sinnvoll? Und worauf kommt es bei Planung, Materialwahl und Wartung an?

Warum Dichtungen so entscheidend sind

Türdichtungen übernehmen gleich mehrere Aufgaben: Sie verhindern Zugluft, Schallübertragung, das Eindringen von Feuchtigkeit oder Staub und tragen sogar zur Energieeffizienz eines Gebäudes bei.
Gerade bei Funktionstüren – etwa Schallschutz-, Brand- oder Feuchtraumtüren – ist die Abdichtung integraler Bestandteil des gesamten Systems. Schon kleinste Undichtigkeiten können die geprüften Werte massiv verschlechtern.

Das bedeutet:
Ein Türblatt allein sorgt nicht für Dichtigkeit. Erst das Zusammenspiel von Zarge, Türblatt, Beschlägen und Dichtungen macht den Unterschied.


Dichtsysteme im Überblick – wo sie wirken

Eine wirksame Abdichtung besteht aus mehreren Zonen. Jede hat ihre eigene Funktion und ihre eigenen Herausforderungen.

 

1. Umlaufende Dichtungen an der Zarge

Sie verlaufen im Falz zwischen Türblatt und Zarge und dichten die Tür seitlich und oben ab.

  • Meist aus EPDM (Ethylen-Propylen-Kautschuk) oder Silikon, weil diese Materialien elastisch, alterungsbeständig und feuchtigkeitsresistent sind.
  • Der Anpressdruck muss gleichmässig sein. Zu stark erschwert er das Schliessen, zu schwach reduziert den Schallschutz.
  • In Nassräumen sind geschlossene Dichtprofile empfehlenswert, da sich keine Feuchtigkeit ansammeln kann.

 

2. Bodendichtung / Absenkdichtung

Der empfindlichste Bereich jeder Tür liegt unten: Hier treffen Boden, Feuchtigkeit und Luftzirkulation direkt aufeinander.

  • Absenkdichtungen senken sich beim Schliessen automatisch nach unten ab und heben sich beim Öffnen wieder an.
  • Sie verhindern Zugluft und Schallübertragung, ohne über den Boden zu schleifen.
  • Wichtig: Die Bodenfläche muss eben und fluchtend ausgeführt sein. Teppiche oder unregelmässige Beläge beeinträchtigen die Funktion.
  • In Feucht- oder Nassräumen sollte die Dichtung gegen Spritzwasser beständig sein, z. B. durch silikonummantelte Profile.

 

3. Doppelte Dichtebenen bei höheren Anforderungen

Bei Türen mit besonders hohen Anforderungen (z. B. Schallschutz ab 37 dB, Feuchtraum EI30, Rauchschutz) reicht eine einfache Dichtung oft nicht aus.

  • Hier kommen zweifache Dichtungsebenen zum Einsatz, meist eine im Türfalz und eine zusätzliche am Türblatt oder an der Zarge.
  • Diese Kombination sorgt für eine gleichmässige Druckverteilung und verhindert das „Durchschallen“ oder „Durchdringen“ von Feuchtigkeit.
  • Auch Magnetdichtungen werden vermehrt eingesetzt, um einen präzisen, kraftarmen Verschluss zu ermöglichen.

  • Umlauf- oder Abdeckdichtung
  • Absenkdichtung

Materialwahl – nicht jede Dichtung ist gleich

Dichtungen sind unscheinbar, aber hochspezialisiert. Ihre Materialqualität entscheidet über Lebensdauer und Funktion. Ein hochwertiges Dichtungsmaterial sollte nicht aushärten, sich nicht ablösen und keine Verfärbungen bilden – nur so bleibt die Funktion langfristig erhalten.

Materialwahl von Dichtungen
Material Eigenschaften Einsatzbereich
EPDM
(Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk)
langlebig, UV- und ozonbeständig, sehr elastisch Standard in Schallschutztüren, Feuchträumen
Silikon temperatur- und feuchtigkeitsresistent, hygienisch, weich Nassräume, Labore,
medizinische Einrichtungen

TPE
(Thermoplastisches
Elastomer)

kostengünstig, formstabil, gut recyclingfähig einfache Türsysteme,
Innenbereiche
Magnetprofile ermöglichen sanften, dichten Abschluss hochwertige Schallschutz- und Rauchschutztüren

Wartung und Austausch – kleine Massnahmen, grosse Wirkung

Dichtungen sind Verschleissteile. Regelmässige Kontrolle und Pflege verlängern ihre Lebensdauer deutlich.

  • Mindestens einmal jährlich prüfen, ob Dichtungen noch elastisch und unbeschädigt sind.
  • Reinigen mit mildem Reinigungsmittel und einem weichen Tuch, keine Lösungsmittel oder scharfe Chemikalien verwenden.
  • Pflegen mit Silikonöl oder Talkum, um das Material geschmeidig zu halten.
  • Nachjustieren des Türblatts oder der Absenkdichtung, falls sich der Anpressdruck verändert hat.

Abgenutzte oder verhärtete Dichtungen müssen ersetzt werden. Schon wenige Millimeter Spalt reichen aus, um Schallschutz- oder Feuchtewerte drastisch zu verschlechtern. 


Dichtung und Schallschutz – eine starke Verbindung

Beim Schallschutz gilt: Die Tür ist nur so gut wie ihre Dichtung.
Ein ungleichmässiger Anpressdruck oder eine beschädigte Absenkdichtung kann den gemessenen Schalldämmwert (Rw) um bis zu 10 dB verschlechtern. Das entspricht einer wahrgenommenen Verdopplung der Lautstärke.

Professionell eingestellte Dichtsysteme sorgen dafür, dass Türen leise schliessen, Schallbrücken vermeiden und so die gewünschte Ruhe im Raum garantieren.


Dichtung und Feuchteschutz trockene Sache

In Feucht- und Nassräumen schützen Dichtungen die sensiblen Kantenbereiche der Tür.

  • Sie verhindern, dass Spritz- oder Kondenswasser in den Türfalz eindringt.
  • Der Bodenanschluss muss zusätzlich mit dauerelastischem Fugendichtstoff (gemäss SIA 271/1) ausgeführt werden.
  • Besonders bei Nassraumtüren sind mehrlagige Dichtungssysteme üblich, um das Eindringen von Wasser auch bei stehender Nässe zu verhindern.

Unsichtbar, aber unverzichtbar

Dichtungen sind das stille Rückgrat jeder Funktionstür. Sie schützen vor Lärm, Feuchtigkeit, Energieverlust und ungewollten Einflüssen. Ob EPDM, Silikon oder Magnetprofil – entscheidend ist das harmonische Zusammenspiel von Material, Montage und Wartung.

Wer auf geprüfte Systeme und regelmässige Pflege achtet, stellt sicher, dass seine Türen auch nach Jahren noch eines tun: Dicht halten – bis ins Detail.


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Portraitaufnahme von Michael Hofer, im Team – Projektleitung bei der Norma Reiden AG. Michael Hofer
Portraitaufnahme von Beat Kneubühler, im Team – Verkauf bei der Norma Reiden AG. Beat Kneubühler
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