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Worauf Sie bei Planung, Ausschreibung und Einbau von Schallschutztüren achten sollten

Schallschutztüren leisten einen entscheidenden Beitrag zur Lebens- und Arbeitsqualität. Sie schützen vor störendem Lärm, sichern Privatsphäre und ermöglichen konzentriertes Arbeiten oder ungestörte Erholung. Doch eine Tür ist nur so gut wie ihre Planung und ihr fachgerechter Einbau. Schon kleine Fehler können die Schalldämmung massiv beeinträchtigen und die Investition wirkungslos machen. In diesem Beitrag erfahren Sie, worauf es wirklich ankommt: von der Ausschreibung über die Bauausführung bis zur Vermeidung typischer Schwachstellen.

Fachgerechter Einbau: Kleine Fehler, grosse Wirkung

Eine Schallschutztür entfaltet ihre Wirkung nur dann, wenn alle Komponenten präzise aufeinander abgestimmt sind. Umlaufende Dichtungen, korrekt eingestellte Beschläge und dicht schliessende Schwellenlösungen sind dabei unverzichtbar. Bereits kleine Undichtigkeiten, etwa durch verzogene Zargen oder kaputte Dichtungen können mehrere Dezibel an Schalldämmung kosten.

Ebenso wichtig: Eine Tür darf nicht baulich verändert oder dauerhaft offengehalten werden. Schon ein kleiner Türstopper, der den Flügel ständig offenstehen lässt, macht die akustische Schutzfunktion zunichte.

Ausschreibung: Warum die richtige Deklaration entscheidend ist

Damit die Schallschutzanforderungen eindeutig und prüfbar sind, sollte die akustische Leistung von Türen in Ausschreibungen und Werkverträgen immer als Rw (C; Ctr) angegeben werden. Dieser Wert entspricht dem Labornachweis gemäss SN EN 14351-1/-2 und stellt sicher, dass die deklarierten Eigenschaften tatsächlich durch geprüfte Produkte belegt sind.

Von der Forderung nach R’w-Werten ist hingegen abzusehen. Der Bauwert (R’w) hängt stark von objektspezifischen Faktoren ab, etwa von flankierenden Bauteilen oder Installationen, und liegt in der Verantwortung des Fachplaners. Nur der Laborwert Rw ist für Produkte vergleichbar und damit eine verlässliche Basis für Ausschreibungen.

Konstruktionshinweise für zuverlässige Schalldämmung

Damit Türen ihre geprüften Schalldämmwerte auch in der Praxis erreichen, müssen bestimmte Konstruktionsdetails beachtet werden. Umlaufende Dichtungen sowie exakt eingestellte Absenk- oder Schwellendichtungen mit gleichmässigem Anpressdruck sind unerlässlich.

  • Bei Anforderungen ab 37 dB empfiehlt es sich, zwei luftdichte, dauerelastische Dichtebenen am Bauanschluss einzuplanen.
  • Bei Anforderungen um 32 dB genügt eine Dichtungsebene.

Ebenso entscheidend ist die Bodenluft: Sie sollte gleichmässig etwa 7 mm betragen, eben und fluchtend ausgeführt sein. Teppiche unter Absenkdichtungen beeinträchtigen die Funktion und sind daher zu vermeiden. Auch die Zarge muss lot- und fluchtgerecht montiert werden, wobei ausschliesslich geprüfte Dichtstoffe und Dichtungen eingesetzt werden dürfen.

Diese Details mögen klein erscheinen, entscheiden aber darüber, ob eine Tür den geforderten dB-Wert erreicht oder nicht.

Nebenwege: Die unsichtbare Gefahr für den Schallschutz

Selbst die beste Tür bringt wenig, wenn der Luftschall Umwege findet. Solche sogenannten Nebenwege entstehen über angrenzende Bauteile wie Wände, Böden, Decken oder Installationen.

Um Schallbrücken zu vermeiden, gilt:

  • Die angrenzende Trennwand sollte mindestens 10 dB höher dimensioniert sein als das Türelement selbst.
  • Flankierende Bauteile (R_L,w) müssen mindestens 12 dB über dem Türwert liegen.
  • Ab einer Anforderung von 37 dB ist der Unterlagsboden getrennt auszuführen.
  • Leitungs- und Lüftungskanäle sind im Bereich von Trennwänden zu unterbrechen oder mit ausreichend dimensionierten Absorptions-Schalldämpfern auszustatten.
  • Alle Durchführungen – ob für Kabel oder Rohre – müssen sorgfältig abgedichtet werden.

Diese Massnahmen stellen sicher, dass der Schall nicht am Türblatt vorbeizieht und die gewünschte Schalldämmung auch im Alltag spürbar ist.

Warum Details über den Schallschutz entscheiden

Schallschutztüren sind hochentwickelte Systeme, die Ruhe und Lebensqualität sichern. Doch ihre Wirkung steht und fällt mit Planung, Ausschreibung und fachgerechtem Einbau. Wer auf klare Leistungsangaben (Rw), sorgfältig ausgeführte Dichtungen, präzise Montage und die Minimierung von Nebenwegen achtet, schafft die Grundlage für einen wirksamen Schallschutz.

Am Ende gilt: Schallschutz beginnt im Detail. Nur wenn alle Komponenten ineinandergreifen, erreicht die Tür die Werte, die auf dem Papier stehen und sorgt für die Ruhe, die Sie sich wünschen.


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Portraitaufnahme von Michael Hofer, im Team – Projektleitung bei der Norma Reiden AG. Michael Hofer
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